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Das Unwetter vom ersten Juni-Wochenende 2021

10Am vergangenen Samstag (5. Juni) absolvierte der Fachbereich Dekontamination gerade seinen Ausbildungsdienst als gegen 12:40 Uhr schlagartig massiver Starkregen einsetzte. Der Deutsche Wetterdienst, welchen wir kontinuierlich im Blick hatten, warnte bereits vor einer solchen Situation. Das Ausmaß was uns die nächsten Stunden und Tage auf Trab halten sollte war uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt.

 
Die Momente der Sprachlosigkeit hielten nicht lange an! Um 12:56 Uhr ging der erste Alarm durch die Integrierte Leitstelle Landshut per kleiner Alarmschleife unserer Funkmeldeempfänger ein. Das Ziel war der Ortsteil Peising. Die ersten Kräfte unserer Wehr machten sich innerhalb zwei Minuten mit entsprechedem für Unwetterlagen angepassten Gerät auf den Weg.
Es regnete nach wie vor wie aus „Kübeln“, die Anfahrt mit den Großfahrzeuge gestaltete sich aufgrund der Wassermassen sehr schwierig. Die Gemeindeverbindungsstraße Gemling - Peising verwandelte sich zu einem Fluss.
Schlag auf Schlag gingen neue Anrufe in der nun bereits besetzten Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) unserer Wehr ein. Hilflose Bürger baten um Hilfe durch die Feuerwehr.
Parallel dazu übersandte die besetzte Kreiseinsatzzentrale des Landkreis Kelheim über die Einsatzleitsoftware LUMIS der Firma Euro-DMS GmbH eine Vielzahl weiterer Einsätze, welche es zu koordinieren, vor Ort zu erkunden und letztlich zu priorisieren galt.
Unser federführender Kommandant übernahm zunächst die Gesamteinsatzleitung und veranlasste die Nachalarmierung der gesamten Alarmmannschaft unserer Wehr, sowie der fünf übrigen Ortsteilfeuerwehren. Die Ortsteilwehr Peising war bereits in der Peisinger Föhrenstraße gebunden.
Die Feuerwehr Langquaid erhielt vor einigen Jahren durch den Freistaat Bayern einen Gerätewagen Hochwasser. Dieser und ein Löschfahrzeug wurden zur Unterstützung mit zahlreichen Pumpen und Nasssaugern angefordert.
Erste Erkundungen mit dem Kommandowagen, mit welchem ein Zugführer und der stellvertretende Kommandant ausgerückt waren, ergaben ein Extrem-Szenario in Peising. Erinnerungen an den Juni des Jahres 2013 kamen auf. Einsätze ähnlichen Ausmaßes galt es bereits acht Jahre zuvor zu bewältigen.
Führungsdienstgrade des Landkreis Kelheim fuhren verschiedene Stellen an. Mit Anwachsen der Gesamtlage wurde die Einsatzleitung nach gut zwei Stunden an Kreisbrandinspektor Brunner übergeben.
1Um eine Struktur zur Bewältigung der binnen einer Stunde knapp 50 aufgelaufenen Einsatzstellen darstellen zu können, wurden weitere Einsatzabschnitte gebildet.
Als Hotspot machte uns Peising, Föhrenstraße zu schaffen. Kreisbrandmeister Gruber übernahm diesen Bereich als Abschnittsleiter. Als Führungsunterstützungsgruppe kam hier die Feuerwehr Teugn zum Einsatz.
Unser Bürgermeister Dr. Benedikt Grünewald, sowie Landrat Martin Neumeyer machten sich vor Ort ein Bild der Lage und standen als Ansprechpartner sowie Unterstützer in jeglicher Sicht den Bürgerinnen und Bürgern jederzeit zur Seite.
Umliegende Wehren aus den Bereichen Kelheim (Feuerwehr Kelheim-Stadt), Pentling und Obertraubling wurden mit Zunahme der Einsätze mit Mann, Gerät und Sandsäcken nachalarmiert.
Der örtliche Bauhof des Marktes Bad Abbach füllte zusammen mit weiteren Feuerwehren tausende Sandsäcke in kürzester Zeit. Mit Logistikfahrzeugen wurden diese an die verschiedenen Stellen verfahren und mit Men/Girlpower als Wall errichtet.
An vielen Objekten konnte durch diese Maßnahme größerer Schaden vermieden bzw. abgewehrt werden.
In einem Wohnhaus in der Peisinger Föhrenstraße hielt die Verrohrung eines im Keller verbauten Öltanks den Wassermassen nicht mehr Stand und öffnete. Die Folge war ein für Mensch und Umwelt gefährliches Öl-/Wassergemisch.
Der THW Fachberater wurde umgehend an diese Einsatzstelle alarmiert. Nach Eintreffen war der Auftrag sofort klar. Spezialgerät des THW Ortsverband Kelheim zum Aufnehmen dieses Gemisches musste her. Die Schnelleinsatzgruppe wurde per THW Alarmstufe 2 nachalarmiert. Auch dieser speziell zu behandelte Einsatz dauerte bis spät in die Nacht.
„Hier Florian Bad Abbach, kommen“ hieß es hundertfach auf den Funkgeräten der Einsätzkräfte. Die Disponenten unserer Feuerwehreinsatzzentrale überbrachten auch aktuelle Wetterprognosen.
2Gegen 16 Uhr leider nicht sehr schöne! Erneut erreichte uns eine Starkregenzelle welche die Situation weiter verschärfte und neue Einsatzstellen mit sich brachte.
Nähe des Anwesens Weichs entstand aus einem kleinen Bachlauf ein ausgewachsener See und überspülte die Peisinger Straße. Das weitere Problem, dieser „See“ stellte vor Eintritt des Starkregens noch eine belebte Pferdekoppel dar. Die Vierbeiner konnten sich glücklicherweise selbst auf eine übriggebliebene Insel in Sicherheit retten!
In Bad Abbach selbst galt es ebenfalls einer Vielzahl von Bürgern zur Hilfe zu eilen. Auch das Asklepios Klinikum, in welchem es erst kürzlich zu einem Brand kam, brauchte erneut unseren ehrenamtlichen technischen Hilfsdienst. Über Lichtfenster lief Wasser in den Technikkeller. Mit Spezialpumpen und Sandsäcken konnte auch hier effizient geholfen werden.
Gegen 21 Uhr kamen die eingesetzten Kräfte allmählich zum Aufatmen. Die „Baustellen“ wurde weniger und überschaubar.
Mit freiwerdender Kapazität wurde die zum See entstandene Pferdekoppel bei Weichs erneut betrachtet und der Entschluss getroffen, die Wassermaßen abzupumpen und über eine lange Schlauchleitung an sicherer Stelle in etwa 1.000 Meter Entfernung wieder kontrolliert in die Natur einzuführen.
7Hierzu kam gegen 1:00 Uhr der Schlauchwagen-Katastrophenschutz der Feuerwehr Affecking zum Einsatz. Ebenfalls unterstützten Kräfte aus Langquaid. Diese Pumpmaßnahmen dauerten bis Sonntagmorgen an. Als Abschnittsleiter wurde Kreisbrandmeister Knott eingesetzt.
Zwischendrin rückten mit Alarmierung um genau 2:00 Uhr unsere Kräfte des Fachbereichs T-CPR zu einer Reanimation in die Bürgermeister-Windl-Straße aus.
Am Sonntag war noch nicht Schluss…!
Weitere Keller und Tiefgaragen galt es auszupumpen. Der immer noch erhöhte Grundwasserspiegel drückte Wasser über Abläufe und Schächte in Objekte.
Gegen 15 Uhr waren alle Einsätze abgeschlossen. Das große Aufräumen, Putzen und Aufrüsten konnte beginnen.
Um 22:30 Uhr verließ die letzte Einsatzkraft das Gerätehaus.
Eine Mannschaft nutze den Montag noch für weitere Nach- und Aufräumarbeiten. Zwischendurch musste nochmals eine Tiefgarage in der Frauenbrünnlstraße mit Tauchpumpen angefahren werden.
Das gesamte Einsatzende konnte am Montag um 16:30 Uhr in den letzten Einsatzbericht Nummer 93 eingetragen werden.
Wir danken hiermit nochmals allen eingesetzten Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk aus Kelheim, der Firma Gerl Gemling, der Firma Köglmeier Transporte, dem örtlichen Bauhof, unserem Bürgermeister und Landrat, sowie allen hilfsbereiten Bürgerinnen und Bürgern für die erstklassige und zielführende Zusammenarbeit in dieser zum Glück nicht alltäglichen Situation.
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